Vor dem 21. Jahrhundert hat Eurasien als politische Einheit nicht existiert. Die eurasische Landmasse teilten sich - in ständigen Rivalitäten - das russische Imperium (UdSSR), die Großmacht China, das Britische Empire und das osmanische Reich. Heute, dreißig Jahre nach dem Ende der Sowjetunion, wird Eurasien immer stärker zu einem weltpolitischen kooperativen Kraftzentrum. China, Russland, die Eurasische Wirtschaftsunion, die Schanghai Organisation für Zusammenarbeit geben Eurasien eine neue Existenzgrundlage an der Schnittstelle zwischen Europa, Asien und der islamischen Welt. Eurasien ist vermutlich der Nukleus, aus dem die neue multipolare Welt entstehen wird. Es ist höchste Zeit, sich intensiver mit Eurasien zu beschäftigen, daher die Gründung der Gesellschaft.

(Alexandre Rahr)